Ein heißer Sommer ist für wohnungslose Menschen eine ganz besondere Belastung: Auf den Straßen und Plätzen sind sie oft schutzlos großer Hitze und der Sonne ausgeliefert. Die Konkurrenz durch ausruhende Shopping-Passanten und Außengastronomie um die Schattenplätze in den Innenstädten ist groß. Manchmal werden Wohnungslose auch von Ladenbesitzer*innen, die sich um die Attraktivität ihres Geschäftsumfeldes sorgen, vertrieben. Dabei brauchen wohnungslose Menschen gerade bei extremem Wetter besondere Hilfe. Clarissa Schruck, Sachgebietsleiterin in der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Düsseldorf, hat drei Tipps für Sie, wie Sie wohnungslosen Menschen bei Hitze helfen können:
1. Decken Sie ein Grundbedürfnis: Wasser!
Schon eine Flasche Wasser kann viel helfen! Gerade Menschen, die schutzlos hohen Temperaturen ausgesetzt sind, müssen viel trinken. Am besten Wasser, Tee oder Saftschorlen. Das kann einer Dehydrierung und daraus entstehenden Kreislaufschwäche und Verwirrtheitszuständen vorbeugen.
2. Seien Sie aufmerksam: Erkennen Sie Notfälle!
Achten Sie auf die Menschen um Sie herum! Weil Wohnungslose oft auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, sind sie bei Hitze besonders gefährdet: Ihr Körper kann bei großer Hitze und Austrocknung schneller schlappmachen. Sind sie kollabiert und bewusstlos, verwechselt man sie bei oberflächlicher Betrachtung schnell mit Schlafenden. Deswegen sprechen Sie regungslose Personen im Zweifel an. Sollten Sie feststellen, dass jemand nicht ansprechbar ist, wenden Sie die stabile Seitenlage an und rufen Sie sofort den Notruf 112 an!
3. Das können Sie noch tun…!
Sie begegnen einem wohnungslosen Menschen und sind unsicher, wie Sie helfen können? Fragen Sie ihn, was er eventuell braucht. Schließlich hat jeder Mensch andere Bedürfnisse. Schon Ihr Interesse und das Gespräch bereiten oft Freude.
Bei Lebensmittelspenden empfehlen sich solche, die haltbar sind und nicht zubereitet werden müssen. Bei Hitze ist frisches Obst eine gute Idee, zum Beispiel ein knackiger Apfel.
Besonders einfach: Spenden Sie Geld, das Sie nicht vermissen! Flaschenpfand ist Geld, dass Sie schon ausgegeben haben. Dazu können Sie Pfandflaschen und Pfandbons direkt an Betroffene weitergeben. Oder Sie stellen bei nächster Gelegenheit Ihre Pfandflaschen neben einen öffentlichen Abfalleimer, statt sie hinein zu werfen.
So hilft die Diakonie Düsseldorf
Die Diakonie Düsseldorf bietet mit dem café pur, den Tagesstätten Shelter und Horizont, der Bahnhofsmission sowie dem TrebeCafé für Mädchen auf der Straße eine Vielzahl von unterschiedlichen Anlaufstellen und Hilfen für wohnungslose Menschen. Hier finden Sie unter anderem Schutz vor sommerlicher Hitze, bekommen leichte Kleidung, Haut- und Insektenschutz, Getränke und eine Mahlzeit, können ausruhen, werden beraten und bei Bedarf auch in medizinische Betreuung vermittelt.