Sabine Schmitz ist Mitbegründerin des Vereins Düsseldorfer WOLLEngel e.V. und hat über ihr Engagement auch beruflich zur Diakonie Düsseldorf gefunden. Im Interview erzählt sie, wie es zu der Vereinsgründung kam, warum sie ihre Arbeit als Sekretärin in einem Krankenhaus an den Nagel hing, und wie man den Verein bei der Abstimmung für den Preis „Ehrwin des Jahres“ des WDR unterstützen kann.
Foto: Jason Leung on unsplash
Schmitz:
Meine Freundin Tanja Elle ist leidenschaftliche Strickerin und hatte schon die ganze Familie eingestrickt. Gemeinsam haben wir, als das gerade losging mit Corona, den Verein Düsseldorfer WOLLEngel e.V. gegründet, um Stricksachen an bedürftige Menschen weiterzugeben. Ich konnte damals noch nicht stricken und habe mich um die Verwaltung gekümmert. Jetzt stricke ich aber auch. Die ersten bedürftigen Menschen, die wir beliefert haben, waren die wohnungslosen Menschen im Café Horizont. Seit der Vereinsgründung haben wir rund 23 000 Stricksachen von Unterstützer*innen aus ganz Deutschland bekommen und verteilen diese nun an Hilfs-Einrichtungen und bedürftige Menschen in Düsseldorf.
Schmitz:
Ich bin eigentlich Sekretärin und war im Krankenhaus angestellt. Aber durch die WOLLEngel hat sich bei mir der Wunsch entwickelt, auch beruflich etwas in diesem Bereich zu machen. Eine Freundin von mir arbeitet bei der Diakonie und meinte: Schau mal bei uns auf der Website – wir suchen eigentlich immer. So bin ich im Café pur der Diakonie Düsseldorf gelandet, wo ich in der Verwaltung arbeite. Der Entschluss zu wechseln, ist mir nicht schwergefallen. Ich hatte das Café pur ja über die WOLLEngel schon kennenlernen können und fand die Einrichtung einfach toll.
Schmitz:
Die WDR-Lokalzeit verleiht einmal im Monat den Ehrwin des Monats an Ehrenamtliche. Im Dezember waren wir das. Jetzt haben wir noch die Gelegenheit, den Ehrwin des Jahres zu gewinnen, der Ende des Jahres vergeben wird. Wer den bekommt, wird durch eine Online-Abstimmung entschieden, an der sich jede*r beteiligen kann. Ich würde mich freuen, wenn viele mitmachen: Wir brauchen jede Stimme.
Schmitz:
Ganz viele verbinden mit den Stricksachen Kindheitserinnerungen, zum Beispiel, weil früher ihre Oma für sie gestrickt hat. Das ist dann als würden wir den Menschen ein Stück Heimat zurückgeben. Viele können auch gar nicht glauben, dass der Schal, die Socken, der Pullover für sie ist. Sie sagen dann, sie hätten das doch gar nicht verdient. Das finde ich immer sehr berührend. Natürlich muss man wissen, dass die Stricksachen mitunter nicht sehr lange halten – sie sind ja zum Beispiel bei Menschen, die auf der Straße leben, dauernd in Gebrauch. Aber ich habe auch schon Menschen getroffen, die haben mir gesagt: Ich trage immer noch den Schal aus dem vergangenen Jahr.
Zur Abstimmung für den Ehrwin des Jahres geht es hier.
Wer mitstricken möchte, kann Kontakt über die Homepage der WOLLEngel aufnehmen.