Kaja Piskunowicz arbeitet als Pflegefachkraft im Katharina-von-Bora-Haus

Sie ist Ansprechpartnerin für wunde Punkte

Das Pflegedienstbüro des Wohnbereichs III im Katharina-von-Bora-Haus ist ein großer Raum mit zwei Rechnern und einem riesigen Wandschrank. In diesem Raum sitzt Kaja Piskunowicz und feilt gerade an den Dienstplänen, als wir sie besuchen. Sie wirkt darin fast etwas verloren, aber als sie sich umdreht, ändert sich das schlagartig: Der ganze Raum ist sofort von ihrer Lebendigkeit erfüllt.

Die 23-jährige Pflegefachkraft ist erst seit ein paar Wochen stellvertretende Wohnbereichsleiterin. Darauf angesprochen, wird sie zwar etwas verlegen, aber im Grunde ist die junge Frau sehr stolz darauf. Denn sie hat sich zum Ziel gesetzt, in der Pflege Karriere zu machen. Dabei hat alles erst einmal ganz anders angefangen.

Direkt nach der Realschule hatte sie vor, ihr Fachabitur nachzumachen, aber das Schulische lag ihr nicht wirklich: „Die Schulbank zu drücken, das ist nicht so meins. Ich arbeite lieber und bin direkt im Kontakt mit Menschen. Das war schon immer so: Deshalb habe ich auch ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und diverse Praktika – in Krankenhäusern, Apotheken und auch in einem Pflegeheim.“ Schließlich entschied sich die junge Frau für eine dreijährige Ausbildung in der Pflege – obwohl ihre Mutter dagegen war. „Meine Mutter ist selbst Altenpflegerin, genauso wie meine Tante“, lacht sie.

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Das Spektrum an Weiterbildungen ist gigantisch.

Mit ihren guten Noten bekam sie ein Stipendium

Der Liebe wegen war das „Frankfurter Mädsche“, wie sie sich selbst bezeichnet, mittlerweile in Düsseldorf gelandet. Und so bewarb sie sich im Katharina-von-Bora-Haus, das ihr gut gefiel, weil es eine moderne und helle Pflegeeinrichtung ist. Als sie die Ausbildungszusage erhielt, absolvierte sie dort den praktischen Teil der Ausbildung, den theoretischen Teil erlernte sie im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kaiserswerther Diakonie. 2021 schloss sie ihr Examen mit guten Noten ab. Ein paar Monate später entschied sie dann, sich zur Wundexpertin fortzubilden. Weil sie so gute Noten hatte, konnte sie dafür sogar ein Stipendium in Anspruch nehmen: „Ich kann jedem Azubi nur empfehlen, so eine Weiterbildung zu machen und das Stipendium dafür in Anspruch zu nehmen.“

Bereits während eines Jahrespraktikums in der Allgemeinen Chirurgie eines Krankenhauses hatte sie erste Erfahrungen bei der dort tätigen Wundmanagerin gesammelt: „Das war eine Hammer-Frau, die richtig gut war in ihrem Job, die mir viel erklärt hat und bei der ich auch selbst etwas tun durfte. Und obwohl ich dort oft mit heftigen Wunden zu tun hatte, fand ich diese Arbeit spannend und faszinierend“, erzählt Piskunowicz. Sie ist nicht der zimperliche Typ: „Nur zugucken wollte ich nicht. Ich wollte assistieren, auch wenn es erstmal nur darum ging, eine Kompresse zu halten.“

Kaja Piskunowicz am Medikamentenschrank
Kaja Piskunowicz am Medikamtenschrank

Wundmanagement verbessert die Lebensqualität der Bewohner:innen

In ihrer eigenen Fortbildung zur Wundexpertin lernte sie viel darüber, wie Wunden entstehen und wie man sie pflegen kann. Für die Zertifizierung musste sie eine Klausur und eine Hausarbeit schreiben. Bei letzterer entschied sie sich für das Thema „Ulcus Curis Arteriosum“. Diese Art von Wunde kann entstehen, wenn die Arterien in den Beinen verengt sind; im Volksmund wird dies oft als „offenes Bein“ bezeichnet.

Die Wundquote im Katharina-von-Bora-Haus ist allerdings recht niedrig: „Je höher die Qualität der Pflege, desto weniger Wunden gibt es“, erklärt Kaja Piskunowicz. Aber wenn es doch einmal eine chronische Wunde zu versorgen gebe, dann gehe es oft darum, die Schmerzen unter Kontrolle zu bekommen und die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern.

Im Beruf lerne man viel für das eigene Leben

Die junge Frau liebt ihren Beruf: „Wenn man gerne mit Menschen zu tun hat und kommunikativ ist, wenn man es auch mag, körperlich zu arbeiten, dann ist ein Beruf in der Pflege genau das Richtige. Ich packe sehr gerne mit an, das macht mir Spaß.“ Wenn die Bewohner:innen Vertrauen zu ihr fassen und sie deren Lebensgeschichten hört – das sind die Momente, die sie darin bestärken, dass sie sich für den richtigen Beruf entschieden hat. Sie findet es schade, dass ihr Beruf so einen schlechten Ruf hat, und fügt an, dass ein Schnuppertag oder Praktikum helfen könne, diese Klischees zu durchbrechen.

„Ich habe durch den Beruf viel für mein eigenes Leben gelernt: Wie man mit Schicksalsschlägen, Krankheit und Tod umgehen kann zum Beispiel“, ergänzt sie, „und auch, dass das eigene Leben endlich ist.“ Nicht nur bekomme man viel Dankbarkeit zurück – man werde selber auch dankbarer für das eigene Leben.

Marco Hambloch

Kontakt

Marco Hambloch

Personalreferent Leben im Alter

0211 73 53 525

Unser Katharina-von-Bora-Haus

Katharina-von-Bora-Haus Bilk

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