Ob man bei den Mittwochsgesprächen im Maxhaus überlegt, wie man den Riss in der Gesellschaft kitten kann, ob man „Unverschämt jüdisch“ wie Barbara Honigmann im Heinrich-Heine-Institut ist oder ob man mit viel Yalla, Yalla ein syrisches Kulturfest im zakk feiert: „Respekt und Mut“ schafft auch im neuen Programmjahr wieder Räume für interkulturelle Begegnungen und Auseinandersetzungen. Heute hat die Initiative das Programm für 2022/2023 in der Zentralbibliothek KAP 1 vorgestellt.
Mit „Vielfalt ist die beste Gesellschaft" ist das Programm überschrieben. „Unsere Demokratie braucht diese Vielfalt", sagt Superintendent Heinrich Fucks, Schirmherr der Initiative. „Wir sind stolz, dass das jetzt seit mehr als 20 Jahren im Programm von Respekt und Mut erfahrbar wird." Volker Neupert, Koordinator von „Respekt und Mut", ergänzt: „Wir können mit unserem Programm vielleicht nicht die Weltgeschichte ändern, aber im Kleinen, Unmittelbaren die interkulturelle Verständigung fördern."
Und so gehören zum Programm die kunterbunte Rather Kulturwoche vom 11. bis 18. September rund ums Rather Familienzentrum ebenso dazu wie die Lesung mit Canan Topçu zu ihrem stark biographischen Buch „Nicht mein Antirassismus“, in dem sie uns ermutigen möchte, einander zu begegnen und zuzuhören, „statt uns gegenseitig den Mund zu verbieten“. Aber auch ganz aktuelle Entwicklungen wie der Ukraine-Krieg spiegeln sich im neuen Programm wieder, zum Beispiel mit dem Online-Seminar „Der Krieg ist zurück, wie ihn verstehen?" am 5. September. „Der Krieg macht uns deutlich, wie viel Glück wir haben, hier in Frieden, Freiheit und Demokratie leben zu können", sagt Volker Neupert. „Es ist unsere Aufgabe, dies wie einen Schatz zu behüten und fortzuentwickeln."
Ein Highlight ist diesbezüglich auch die Ausstellung „Etappen, Konflikte und Anerkennungskämpfe der Migration“, die im Rahmen der offiziellen Vorstellung des Programms von „Respekt und Mut" am Freitag, 26. August, um 18 Uhr von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller im KAP 1 eröffnet wird. Sie zeigt auf mehr als zwanzig großformatigen Schautafeln anschaulich und informativ die von so manchen Hindernissen, Brüchen aber auch Erfolgen geprägte Entwicklung in der bundesdeutschen Einwanderungsgeschichte. Die Ausstellung ist bis zum 9. September während der Öffnungszeiten der Zentralbibliothek zu sehen.
Das Programm liegt unter anderem in der Zentralbibliothek und den Stadtteilbüchereien, im Haus der Kirche und einigen Kulturinstitutionen aus. Es ist aber auch online zu finden: www.respekt-und-mut.de.