Clowns zu Besuch im Tersteegen-Haus
Ein Lächeln ins Gesicht zaubern
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Endlich wieder Clownszeit im Pflegeheim
Einen Monat lang Sommerpause bei den lustigen Besuchen - das war für Monika schon viel zu lange. Freudig kommt die Seniorin den Clowns Wilma und Molly über den Flur entgegen geeilt: "Hübsch habt ihr euch wieder gemacht!" Clown Molly dreht sich im Kreis: "Gefalle ich dir?", fragt sie strahlend nach. "Ja! Und so schöne bunte Handtaschen!" Aus einer freudigen Begrüßung wird in Windeseile ein Handtaschen-Gewichtheben-Wettbewerb.
Und da Monika Bewegung wichtig ist, marschieren die Drei über den Flur und balancieren auf einem imaginären Seil. Die rüstige Seniorin wird untergehakt und schon geht es in den Gruppenraum. Da sitzen schon viele Bewohner*innen des Golzheimer Pflegeheims und warten auf das Bewegungsangebot, das an diesem Vormittag in wenigen Minuten beginnen soll. Die Clowns kommen heiter und ohne Berührungsängste an jeden einzelnen Tisch. Die Bewohnerinnen werden mit ihren Namen angesprochen. Man kennt sich.
Seit einem Jahr sind Molly und Wilma monatlich im Tersteegen-Haus unterwegs und sorgen für strahlende Gesichter und Heiterkeit. Aber auch für gemeinsame Wutausbrüche, wenn Herr Weber* auf die Frage, wie es ihm geht, "Schlecht" antwortet. Dann werden die Clowns gemeinsam mit dem Senior wütend über dessen Gesundheitszustand. Und am Schluss huscht ihm, der stoisch auf seine Zeitung blickt, doch noch ein Schmunzeln übers Gesicht.
Zeit für ein Gespräch
Christel begegnet den Clowns heute zum ersten Mal. Sie habe früher bei der Post gearbeitet, erzählt die 95-Jährige, die von Wilma im Rollstuhl an ihren Tisch geschoben wird. Denn auch für ein "normales" Gespräch haben die beiden Besucherinnen Zeit. Es gibt nicht nur Schalk und Schabernack. "Manchmal wird auch die Person hinter den Clowns gebraucht", erklärt Wilma. Das sei ihr wichtig.
So erzählt die Bewohnerin von ihrer Kinder-, Enkel- und Urenkelschar und ihrem letzten Geburtstag im Juli. Und als sie anmerkt, dass ihre Beine so weh tun, legt Wilma ihr liebevoll eine Hand auf den Oberschenkel. Eine Hand, die Christel liebevoll streichelt.
Zum Abschied gibt es dann noch ein Geburtstagsständchen für Christel. Zwar mit einem Monat Verspätung, aber was ist schon ein Monat, wenn man wie Christel dankbar auf fünfundneunzig erfüllte Jahre zurückblicken kann?
*Name von der Redaktion geändert
Molly und Wilma sind Mitglieder der Clownsvisite