Ein guter Start in die Schule ist wichtig, weil er über lange Zeit Bedeutung für das tägliche Erleben von Schule für das Kind hat. Eltern sollten deshalb bereits früh hinsehen, wie es ihrem Kind dabei geht.
Probleme zeigen sich auch schon am Beginn der Schullaufbahn
„Schon beim Schuleintritt können Kinder Schulängste oder Vermeidungsstrategien zeigen“, sagt Yvonne Rosenthal, Leitung der Abteilung Soziale Arbeit an Schulen der Diakonie Düsseldorf. Die Ursachen sind vielfältig und haben nicht unbedingt etwas mit Schule zu tun. „Der Grund kann auch in der Familie des Kindes liegen, vielleicht gab es Streit, eine Trennung der Eltern oder auch ein Todesfall. All das können Auslöser sein“, weiß die Pädagogin und beruhigt verunsicherte Eltern: „Viele Kinder zeigen im Laufe der Schulzeit ein solches Verhalten, das mehr oder weniger stark ausgeprägt sein kann."
Früh einzugreifen ist wichtig
Schule begleitet ein Kind mindestens zehn Jahre und Eltern wollen, dass es ihm in dieser Zeit gut geht. „Wenn Eltern frühzeitig intervenieren, können eventuelle Probleme aufgefangen werden. Die Schullaufbahn verläuft dann nachweislich besser“, sagt Yvonne Rosenthal. Was sollten Eltern also tun? Wie können sie vorgehen? Gemeinsam mit unserer Expertin haben wir fünf Tipps für Eltern zusammengestellt, damit sie ihr Kind beim Schulstart noch besser begleiten können:
Tipp 1: In kleinen Schritten zum Start
Es gibt kein Patentrezept für die richtige Vorbereitung. Manche Eltern beginnen als ersten Schritt ein paar Tage vor dem Schulstart mit dem Kind früh aufzustehen. Gemeinsam den Schulweg proben oder sich das Schulgebäude von außen anzugucken, können weitere Vorbereitungsschritte sein. Es gibt hierzu auch Bücher für Kinder, die man als Eltern gemeinsam mit dem Kind angucken und lesen kann.
Tipp 2: Achten Sie auf Signale Ihres Kindes
Ein Kind signalisiert in der Regel, wenn es ein Problem hat, sei es vor dem ersten Schultag oder auch danach. Mal wird klar gesagt „Ich will nicht zur Schule!“, mal sind es Bauch- oder Kopfschmerzen oder die Weigerung aufzustehen und sich anzuziehen. Wichtig ist, dass Eltern diese Signale wahrnehmen und aufmerksam damit umgehen.
Tipp 3: Gehen Sie ins Gespräch, aber machen Sie kein Drama draus
Eltern sollten ihr Kind ansprechen, wenn sie meinen, dass ihr Kind Signale des Unwohlseins aussendet. „Mit Kindern kann man mehr besprechen, als man oft denkt“, sagt die Expertin. Es ist wichtig, die Situation ernst zu nehmen aber nicht zu dramatisieren, denn die Reaktion der Eltern und ihr Umgang mit der Situation beeinflussen wieder die Wahrnehmung des Kindes.
Tipp 4: Bleiben Sie immer positiv: Schule muss sein
Bestenfalls nehmen Eltern ihrem Kind gegenüber eine positive Grundhaltung zu Schule ein und kommunizieren klar, dass Schule nicht grundsätzlich in Frage gestellt wird. Auch wenn wichtig ist, dass das Kind sich dort wohl fühlt, ist Schule nun einmal ein Ort, an dem Ansprüche an Kinder gestellt werden, die sie erfüllen müssen. Gut ist es, im Gespräch mit dem Kind Schule mit positiven Erlebnissen – wie dem Treffen von Freunden oder dem Toben in der Pause – zu verbinden.
Tipp 5: Ziehen Sie früh Hilfe hinzu
Die ersten Ansprechpartner*innen sind die Akteur*innen in der Schule: Klassenleitung und Schulsozialarbeiter*in. Sie sollten bei wiederholten Signalen möglichst früh von den Eltern mit ins Boot geholt werden. Klagt das Kind häufiger über Schmerzen oder Unwohlsein, hilft ein*e Kinderärzt*in, eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen. Weiterer spezialisierte Ansprechpartner sind in der Diakonie das Rather Modell Nord (mehr zum Thema Schulverweigerung im Film) und die Erziehungsberatung. Es kann auch sein, dass im weiteren Beratungsverlauf der Besuch bei eine*r Psycholog*in empfohlen wird.