Sie denken darüber nach, ein Pflegekind aufzunehmen? Bei uns bekommen Sie alle Informationen, die Sie für Ihre Entscheidung brauchen.
Wenn Sie ein Kind außerhalb seiner eigenen Familie aufnehmen, übernehmen Sie eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Denn es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die für Kinder da sind, die Hilfe brauchen. Menschen, die sich kümmern, die verlässlich sind und Geduld haben. Der Pflegekinderdienst der Diakonie Düsseldorf unterstützt Sie bei dieser Aufgabe.
Welche Arten von Pflege gibt es überhaupt?
- Vollzeitpflege: Wenn ein Kind dauerhaft nicht bei seinen Eltern leben kann, dann besteht die Möglichkeit, in einer Pflegefamilie groß zu werden.
- Erziehungsstellen: Für Kinder mit besonderen Entwicklungsverzögerungen oder Verhaltensauffälligkeiten gibt es spezielle Pflegefamilien. Sie sind besonders qualifiziert, haben eine pädagogische Ausbildung oder nachgewiesene, langjährige pädagogische Erfahrung.
- Sonderpädagogische Pflegefamilien: Das sind Pflegefamilien für Kinder mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen, deren leibliche Eltern den erhöhten medizinischen und pflegerischen Bedarf der Kinder nicht leisten können.
- Bereitschaftspflege: Wenn ein Kind in Gefahr ist, wird es eventuell sofort von seinen Eltern getrennt – manchmal auch nur vorübergehend, dann sind Bereitschaftspflegeeltern für das Kind da.
- Verwandten- und Netzwerkpflege: Wenn Kinder nicht bei ihren Eltern bleiben können, besteht manchmal auch die Möglichkeit, dass Verwandte oder vertraute Personen ihre Pflege übernehmen.
- Darüber hinaus helfen wir auch mit unserer Adoptionsvermittlung und minderjährigen Geflüchteten, die ohne ihre Eltern zu uns gekommen sind.
Voraussetzungen, damit Sie ein Pflegekind aufnehmen können
Um ein Pflegekind aufzunehmen, sollten Sie gerne mit Kindern zusammenleben, belastbar sein sowie Geduld und Zeit mitbringen. Außerdem brauchen Sie erzieherische Erfahrungen, Offenheit, Toleranz und sollten die Bereitschaft haben, die eigene Familie für ein weiteres Mitglied zu öffnen.
Außerdem gibt es einige Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen: Sie sollten über ein festes Einkommen verfügen und Ihr Wohnraum sollte so groß sein, dass ein Kind darin Platz findet. Sie brauchen auch ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis ohne einschlägige Einträge von allen im Haushalt lebenden Personen sowie ein Gesundheitszeugnis des Gesundheitsamtes, das Aufschluss darüber gibt, ob Sie an lebensverkürzenden oder ansteckenden Krankheiten leiden. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit uns, dem Jugendamt, gegebenenfalls einem Vormund und den Herkunftseltern sollte ebenfalls vorhanden sein.
Die Diakonie unterstützt Pflegeeltern und Pflegekinder
Pflegeeltern haben in uns von Anfang an einen verlässlichen Ansprechpartner. Zunächst bereiten wir Sie intensiv auf die bestehende Aufgabe vor. Wir besprechen mit Ihnen Themen und Aufgaben, die Sie sich zutrauen und solche, die Sie nicht möchten.
In Einzelgesprächen lernen wir Sie kennen, in Gruppenangeboten informieren Sie sich über viele Themen. Dort können Sie sich mit anderen Pflegeeltern (bzw. solchen, die es werden möchten) austauschen.
Während des Pflegeverhältnisses begleiten und beraten wir Sie. Wir bieten Ihnen Fortbildungen zu wichtigen Themen an und ermöglichen Ihnen Supervision. Wir helfen Ihnen beim Ermitteln und Beantragen von zusätzlichen Hilfen, beraten und begleiten im Umgang mit Jugendämtern bzw. Landschaftsverbänden und moderieren Gespräche mit den leiblichen Eltern oder Fachleuten. Darüber hinaus begleiten wir Sie bei den Besuchskontakten, die mit den leiblichen Eltern stattfinden und bereiten diese mit Ihnen vor und nach.
In Pflegeelterngruppen informieren wir Sie über Themenfelder wie Bindung, Biografiearbeit oder Trauma. Lockere Zusammenkünfte wie Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und ähnliches bieten Ihnen informelle Austauschmöglichkeiten.
Betreuung von Familien mit Kindern, die eine Behinderung oder eine chronische Erkrankung haben
Die Pflegeeltern des zentralen Fachdienstes für Pflegekinder mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen unterstützen wir mit speziellen Fortbildungen zur kindlichen Entwicklung, zu Behinderungen und Erkrankungen als auch zu Verselbständigung und Förderung der Kinder. Wir laden die Pflegefamilien mit ihren Kindern zu vielfältigen Netzwerk-Treffen und regelmäßigen Fortbildungen mit anderen Pflegeeltern in ähnlichen Situationen ein. Unsere Erfahrung zeigt, dass ein starkes Netzwerk die Pflegefamilien in ihrer Arbeit unterstützt, mit Rat und Tat zur Seite steht und Sicherheit vermitteln kann.
Das multiprofessionelle Team des zentralen Fachdienstes hat eine Vielzahl von therapeutischen Zusatzqualifikationen. In regelmäßigen Hausbesuchen beraten die Fachberater*innen die Pflegeeltern in allen Alltagsfragen, begleiten bei medizinischen und rechtlichen Bedürfnissen und sind für das Pflegekind da.