Ben ist neun und hat schon einige Zeit Schwierigkeiten in der Schule und mit anderen Kindern. Deswegen geht er nach der Schule in eine Heilpädagogische Tagesgruppe der Diakonie Düsseldorf. Wie sechs andere Kinder wird er dort bis zum späten Nachmittag von Sozial- und Heilpädagog*innen begleitet und gefördert. Zum Tagesablauf gehören ein gemeinsames Mittagessen, ein Hausaufgabentraining und Einzelstunden oder Kleingruppenarbeit.
Die TAGEA-App fördert die Kommunikation mit den Eltern
Die Eltern werden in die Förderung einbezogen. Aber es war immer sehr aufwendig, sie auf dem Laufenden zu halten – und jetzt zu Corona-Zeiten noch ein Stück schwieriger. Die Diakonie Düsseldorf hat deshalb im vergangenen Jahr zusammen mit der Software-Firma Tremaze UG aus Dortmund eine neue Eltern-App entwickelt, und dabei Eltern und betreute Kinder mit einbezogen. Die App ist sowohl für Apple- als auch für Android-Smartphones verfügbar und so erfolgreich, dass auch andere Jugendhilfeträger in Deutschland damit starten.
Wir können Ziele und Abmachungen gleich schriftlich festhalten. Dadurch wird es für alle verbindlicher.
In der TAGEA-App werden Termine abgesprochen und die Eltern chatten direkt mit den Betreuer*innen. „Das macht die Kommunikation mit den Eltern deutlich einfacher“, sagt Diakonie-Abteilungsleiter Torben Bruhn, „Sie können selbst entscheiden, wann sie auf Nachrichten antworten, wir müssen nicht mehr hinterhertelefonieren. Und wir können Ziele und Abmachungen gleich schriftlich festhalten. Dadurch wird es für alle verbindlicher.“
Eltern nehmen Anteil an Supermomenten
Außerdem informieren die Mitarbeitenden mit so genannten „Supermomenten“ die Eltern über besonders gelungene Momente ihres Kindes in der Tagesgruppe. Die Updates aus dem Alltag führen die Eltern näher an die vor Ort geleistete pädagogische Arbeit heran und lassen sie an den Erfolgen ihrer Kinder teilhaben. Dies macht die pädagogische Arbeit nachhaltig wirksam.
Nach dem erfolgreichen Start in Düsseldorf bringt jetzt als erster externer Träger die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Rügen e.V. TAGEA an den Start. Und es gibt weiteres Interesse aus ganz Deutschland. „Wir freuen uns, dass TAGEA Kreise zieht“, sagt Torben Bruhn. „Natürlich war es Aufwand, eine eigene App zu entwickeln. Aber so zeigt es sich, dass es sich wirklich gelohnt hat.“