Den Übergang zwischen ein paar Bier zu viel und einer Alkoholsucht, richtig angewendeten Schlafmitteln und einer Medikamentensucht oder einer gelegentlichen Pokerrunde und einer Glücksspielsucht nehmen Betroffene oft nicht wahr. Selbst wenn es um den Konsum von sogenannten Party-Drogen oder harte Drogen geht, sind sich viele über ihre Situation nicht im Klaren. „Das Erkennen der eigenen Sucht und Hilfsbedürftigkeit, sind ein schwerer Schritt für die Betroffenen“, sagt Denise Schalow, Leiterin der Suchtberatung der Diakonie Düsseldorf. Sie erklärt, woran man eine Sucht bei sich erkennt und was man dann tun kann.
Woran erkenne ich eine Sucht?
Jede Sucht weist sechs Merkmale auf. Wenn man davon drei bei sich feststellt, ist man wahrscheinlich von einer Sucht betroffen:
Merkmal 1: „Ich brauche das“ – Starkes Verlangen
Die Droge ist immer präsent. Suchtkranke denken ständig an ihr Suchtmittel und haben den Wunsch oder verspüren einen Zwang, es zu konsumieren. Bei einer Verhaltenssucht, wie der Glücksspielsucht oder Onlinesucht, wollen sie etwas immer wieder tun.
Merkmal 2: „Ich kann es nicht stoppen“ – Kontrollverlust
Eine Sucht lässt sich nicht kontrollieren. Betroffene haben keine Kontrolle mehr darüber, wann sie ihr Suchtmittel konsumieren oder wie viel davon. Bei einer Verhaltenssucht können sie das Auftreten ihres Sucht-Verhaltens nicht kontrollieren.
Merkmal 3: „Es geht nicht mehr ohne“ – Abstinenzunfähigkeit
Suchtkranke können nicht auf ihr Suchtmittel oder Sucht-Verhalten verzichten. Auch dann nicht, wenn sie dadurch schmerzhafte Konsequenzen erleben, weil ihre Gesundheit Schaden nimmt oder ihre Familien und Freundschaften deswegen zerbrechen.
Merkmal 4: „Ich brauche immer mehr“ – Toleranzbildung
Die Dosis muss steigen. Um denselben Effekt bei sich zu erleben, müssen Suchterkrankte immer mehr von ihrem Suchtmittel konsumieren, bzw. ihr Sucht- Verhalten immer häufiger zeigen.
Merkmal 5: „Ich bin nicht mehr ich selbst“ – Entzugserscheinungen
Ohne Suchtmittel oder das Zeigen des Verhaltens, treten Entzugserscheinungen auf. Oft zeigen Suchtkranke dann Symptome wie Schwitzen, Zittern oder Krämpfe, Schmerzen, Schlafstörungen und Halluzinationen. Bei Verhaltenssüchten zeigen sich zum Beispiel Aggressionen oder starke Nervosität.
Merkmal 6: „Um mich herum wird es einsam“ – Rückzug aus dem Sozialleben
Die Befriedigung der Sucht ist für Suchtkranke das Wichtigste im Leben. Alles andere, wie Familie und Freunde, die Arbeit, das Sporttraining oder die Hobby-Gruppe verlieren für sie an Bedeutung.
Wo finde ich Hilfe, wenn ich süchtig bin?
Wer eine Suchterkrankung bei sich vermutet, kann Hilfe bei einer Beratungsstelle in seiner Nähe finden. In Düsseldorf zum Beispiel bei uns, der Diakonie. Dort helfen Berater*innen, die sich in der jeweils zutreffenden Thematik sehr gut auskennen. Sie gucken, ob man mit seiner Einschätzung richtigliegt und besprechen, wie weiter mit der Situation umgegangen werden kann.
Wie hilft mir die Diakonie Düsseldorf aus der Sucht?
Die Diakonie Düsseldorf bietet neben der Beratungsstelle auch eine ambulante Rehabilitation und eine eigene Tagesklinik an. Bei stationären Therapien arbeiten wir seit Jahren vertrauensvoll mit verschiedenen Partnern zusammen. Wir begleiten jeden Menschen, der sich an uns wendet, bei allen nötigen Schritten. Wir stellen die nötigen Anträge und haben immer ein offenes Ohr für Sie.
Sollten Sie eine Suchterkrankung bei sich feststellen, kontaktieren Sie uns! Wir helfen Ihnen weiter.