Liebe und Nähe bis zum Schluss

Ehrenamtliche Arbeit im Hospiz am EVK

Im Hospiz am Evangelischen Krankenhaus (EVK) spielt die ehrenamtliche Arbeit eine essenzielle Rolle. „Ohne unsere ca. 70 Ehrenamtlichen wäre eine so enge und liebevolle Betreuung unserer Patientinnen und Patienten gar nicht möglich“, berichtet Barbara Krug, Leiterin des Hospizes. Das Team begleitet jährlich bis zu 300 schwerstkranke und sterbende Patienten sowie ihre Angehörigen im stationären Hospiz, in der häuslichen Pflege und in Pflegeheimen.

Die Aufgaben der ehrenamtlichen Helfer*innen im Hospiz am EVK sind vielfältig, zeitlich individuell abstimmbar und sorgen für ein würdevolles und friedliches Lebensende. Sie sind für die Patienten da, hören zu, lesen vor, halten ihre Hand und geben emotionalen Halt.

Alle in den Blick nehmen

Ebenso wichtig sind die Ehrenamtlichen für die Entlastung der Angehörigen. Sie hören zu, wenn die Familie oder Freunde der Sterbenskranken über ihre Sorgen und emotionalen Belastungen sprechen, und helfen bei alltäglichen Aufgaben wie Einkäufen. Vor allem die Begleitung im Sterbeprozess ist eine wichtige Aufgabe der Ehrenamtlichen. Sie helfen mit, den Abschied und die Trauer einfühlsam zu gestalten. Sie stehen den Angehörigen auch über den Tod des geliebten Menschen hinaus zur Seite.

Eine gute Vorbereitung

Der Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen erfordert eine empathische Grundhaltung, um mitfühlend  handeln  zu  können.  Da die Arbeit im Hospiz emotional herausfordernd sein kann, sind Stabilität und psychische Belastbarkeit der Ehrenamtlichen wichtig. „Ein 5-monatiger Qualifizierungskurs bereitet umfangreich auf dieses besondere Ehrenamt vor und wir bieten den ehrenamtlichen Helfer*innen regelmäßigen Austausch, Supervision und weitere Fortbildungen an“, berichtet Barbara Krug. Der Qualifizierungskurs behandelt in rund 100 Unterrichtsstunden Themen wie Palliativpflege zur Linderung von Schmerzen, der einfühlsame Umgang mit dem Sterben, liebevolle Abschiedsrituale, Trauerarbeit und sensible Gesprächsführung. Ethische Fragen und rechtliche Aspekte wie Patientenautonomie, Datenschutz und Patientenverfügung runden den Kurs ab.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob man sich ehrenamtlich im Hospiz am EVK engagieren möchte, empfiehlt Barbara Krug die Teilnahme am so genannten „Letzte Hilfe Kurs“. Dieser wird von verschiedenen Hospizvereinen kostenlos angeboten, dauert vier Stunden in denen sich die Teilnehmenden mit dem Sterben auseinandersetzen können.

 

„Neben all den traurigen Themen ist die Arbeit im Hospiz sehr bereichernd für einen selbst. Man lernt die unterschiedlichsten Lebensgeschichten kennen, schenkt glückliche Momente und spürt ein berührendes Gemeinschaftsgefühl. Die Tätigkeiten sind für uns eine Herzensangelegenheit“, so Barbara Krug. Regelmäßig trifft sich das Hospizteam zu gemeinsamen Aktivitäten wie Stammtische, Ausflügen oder Festen.

Text: Catherine Bouchon

Foto: Ralf Eppink

Anja Trepels

Kontakt

Anja Trepels

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