Wer bei dem Wort KiWi jetzt spontan an die schmackhafte grüne oder gelbe Frucht denkt – der liegt in diesem Fall falsch. Die Abkürzung KiWi steht für „Kinder willkommen“, eine Initiative der Evangelischen Familienbildung in Düsseldorf e.V. (efa), deren Ziel es ist, Familien und Eltern mit Neugeborenen und Babys im ersten Lebensjahr mit Rat und Tat der mannigfaltigsten Art sowie Entlastungsangeboten zur Seite zu stehen.
Kinder sind nicht klein zu kriegen
Ein augenzwinkernder Spruch! Aber alle Eltern kennen das und Eltern mit älteren Kindern werden sich erinnern. Die Nacht war kurz. Und der Alltag wartet mit tausenderlei Aufgaben. Einkaufen, Ämtergänge, Arzttermine, die Wünsche und Ansprüche des Brüder- oder Schwesterchens, das Haus oder die Wohnung, Freiraum für den/die Partner*in und – ja – nicht zuletzt auch die nicht unwichtigen Momente, in denen man sich auf sich selber besinnen kann und sollte, um die „Batterie wieder aufzuladen“, denn schlapp machen ist im Drehbuch einer verantwortungsvollen Elternschaft nicht vorgesehen. Und wenn die Großeltern zu weit entfernt wohnen und andere verwandtschaftlich helfende Hände nicht zur Hand sind, kommt genau hier das Projekt KiWi ins Spiel, denn Kinder müssen und sollen willkommen sein.
Die ehrenamtlichen Familienpatinnen besuchen die Familien für vier bis fünf Monate, ein- bis zweimal in der Woche und unterstützen die Eltern bei der so wichtigen Entschleunigung des Alltages. Sie gehen mit dem Baby spazieren, spielen mit dem Geschwisterkind oder stehen einfach einmal für ein gutes Gespräch zur Verfügung. Auch hier – wie so oft – bewirken kleine Dinge oft Großes.
Das Symbol und Logo des Projekts KiWi ist der neuseeländische Kiwi, ein flugunfähiger Laufvogel und kleinste seiner Art. Kiwis sind äußerst nachtaktiv und ihre Rufe, bei denen sie Hals und Schnabel emporstrecken, sind über weite Strecken zu hören ... Welch passendes und nettes Symbol!
Denn „darin liegt das Beglückende an Kindern, dass mit jedem von ihnen alle Dinge neu geschaffen werden und dass das Weltall wieder auf die Probe gestellt wird“ (G.K.Chesterton)
Umfangreiche Familienangebote
Familienpatinnen werden von der Familienkoordinatorin während ihres Einsatzes kompetent betreut und auf die Aufgabe vorbereitet. Das Projekt bietet Fortbildungsmöglichkeiten wie z.B. „Erste Hilfe am Baby“ oder „Entwicklung des Babys im ersten Lebensjahr“ an. Den ehrenamtlichen Familienpatinnen wenden die Fahrtkosten erstattet, sie sind Unfall- und Haftpflichtversichert und nehmen an Austauschtreffen mit anderen Ehrenamtlichen teil.
Neben den Familienpatenschaften bietet KiWi weitere umfangreiche Unterstützung und Hilfsprogramme für Familien, die von Schwangerschaftsberatung und Hebammensprechstunden über Antworten zu Erziehungsfragen und einem netten Eltern-Baby-Café reichen.
Ehrenamtliche sind herzlich willkommen.
Autor: Thomas Christen
Fotografin: Claudia Balkhausen