Das Projekt „Start with a Friend“ (=SwaF) entstand 2014 in einem Berliner Freundeskreis. Die Idee war, Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte gezielt zusammenzubringen, damit Freundschaften entstehen können. Diese helfen schließlich nicht nur einseitig beim Ankommen in der neuen Heimat, sondern bereichern beide Seiten durch das gegenseitige Kennenlernen und die gemeinsame Zeit. Dieses Ziel stieß auf großes gesellschaftliches Interesse und inzwischen existieren deutschlandweit 21 Tandemstandorte mit zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützer*innen. Seit 2017 engagiert sich auch ein Team in Düsseldorf und organisiert, neben spannenden Events, vor allem die Vermittlung von Tandempartnerschaften. Schon mehr als 220 Tandems und damit über 440 Locals und Einwander*innen haben sich dadurch kennengelernt. Locals sind bei SwaF alle Menschen, die sich in Deutschland zu Hause fühlen und eingewandert umfasst alle Menschen, die neu in Deutschland ankommen.
Wöchentlicher Wohlfühlfaktor
Bei den Tandemtreffen, die in der Regel einmal pro Woche für ein bis zwei Stunden stattfinden, gibt es kein festes Programm. Jetzt im Sommer kann man zusammen mit einem Eis in der Hand am Rhein spazieren gehen oder gemeinsam aktiv sein - ganz egal ob Yoga, Fußball oder Tischtennis. Und wenn es mal regnet, kann man durch Geschäfte bummeln, neue Cafés und Restaurants ausprobieren, leckere Gerichte kochen, ins Kino gehen und vieles mehr. Hauptsache ist: es fehlt beiden nicht an Spaß und guten Gesprächen. Die Tandems sind für viele zusätzlich eine große Unterstützung im Alltag - bei Sprachproblemen, Fragen zu bürokratischen Prozessen oder anderen Schwierigkeiten. Im Vordergrund steht bei SwaF stets die gemeinsame Zeit.
Ein offenes & junges Projekt
Mitmachen bei SwaF ist ganz einfach. Nur Volljährigkeit und Grundkenntnisse der deutschen oder englischen Sprache werden vorausgesetzt. Interessierte Locals können zunächst einen der monatlichen Infoabende besuchen. Dort beginnt anhand von Fragebögen das Matching, also die Vermittlung. Wichtig sind dabei besonders die eigenen Hobbies und Interessen. Es werden aber auch konkrete Wünsche berücksichtigt. Im Anschluss sucht das Team von SwaF nach einem guten Match für eine Freundschaft. Dieser Prozess kann unterschiedlich lange dauern, von zwei Wochen bis zu zwei Monaten. Wenn beide Personen den Vorschlag annehmen möchten, lernt man sich von Mal zu Mal besser kennen. Die ersten sechs Monate begleitet das Team von SwaF das Tandem bei diesem speziellen Freundschaftsstart. „Es ist nicht unüblich, dass die Duos auch noch weit über diese von uns begleitete Zeit hinaus, den Kontakt zueinander halten.“ berichtet ein Teammitglied. Eine gute Möglichkeit zum Wiedersehen sind auch die SwaF-Events. Insgesamt bietet SwaF den Ehrenamtlichen ein buntes Programm: von Kochabende über Tanzkurse hin zu Workshops. Auch hier ist ehrenamtlicher Einsatz gefragt!
Da ein großer Bedarf an Locals besteht, sind Interessierte stets herzlich willkommen.
Text: Zoe Stellbrink
